Vision
«Unsere Vision ist es, die Wälder durch angepasste Pflege zukunftssicher zu gestalten und den einheimischen Rohstoff Holz und die Biodiversität zu fördern. Gleichzeitig wollen wir die Arbeit mit Jugendlichen vertiefen und unsere Angebote weiterentwickeln. Die Baumartenmischung soll diverser werden, um den Herausforderungen des Klimawandels besser standzuhalten. So entsteht durch die Pflege der FERS-Wälder hoffentlich ein ökologischer wie auch pädagogischer Mehrwert - für die Besitzerstiftung, aber auch für die Bildungswerkstatt und die Bevölkerung.»
Jean-Jacques Thormann
ist seit 20 Jahren Dozent für Gebirgswald und Naturgefahren bei der Berner Fachhochschule. Seit 2023 leitet er für die Bildungswerkstatt Bergwald die Pflege und Nutzung der FERS-Wälder.
Waldgebiet Jura
«Wilde Schluchten und einsame Wanderwege: So zeigt sich das Waldgebiet im Jura und beeindruckt mit landschaftlicher Schönheit. Auf einer Fläche von 280 ha pflegt die Bildungswerkstatt hier den Wald. Ein Teil des bewirtschafteten Gebietes ist seit 2014 ein «Totalreservat»: In diesem Gebiet wird weitgehend auf forstliche Eingriffe zugunsten der Biodiversität und natürlichen Waldentwicklung verzichtet.
Die grösste Herausforderung im Waldgebiet «Jura» besteht im Borkenkäferbefall – und der wirtschaftlich herausfordernden Situation im Holzverkauf. Um den Ausfall der Fichte durch den Borkenkäfer zu kompensieren, werden wir auf langfristige Naturverjüngung setzen und Baumarten wie Ahorn, Linde und Eiche dazupflanzen.»
Waldgebiet Moléson
«Das Waldstück von 180 ha im Gebiet nördlich des Moléson liegt in der Nähe eines beliebten und hochfrequentierten Naherholungsgebiets. Dies erzeugt insbesondere mit Mountainbiker:innen Naturschutzkonflikte, da auch der Auerhahn hier ein geeignetes Gebiet vorfinden würde. Dieses Waldstück wurde in den 60er-Jahren an einigen Stellen stark mit Fichten-Monokulturen aufgeforstet. Dennoch ist der Borkenkäferbefall deutlich weniger akut als im Jura, da die Böden besser wasserversorgt sind. Ziel der kommenden Jahrzehnte ist es nun, durch gezielte Jungwaldpflege die Artenvielfalt zu erhöhen, damit der hohe Fichtenanteil reduziert und der Wald «klimafitter» gemacht werden kann. Auch in diesem Wald werden neben der natürlichen Verjüngung neue Baumarten eingebracht. In beiden Wäldern werden künftig Versuche mit „Hähersaat» ausprobiert. Dabei werden im Herbst Eicheln den Eichelhähern zur Verfügung gestellt, welche diese in Kahlflächen verstecken und nur noch zum Teil finden werden. So hilft der Eichelhäher bei der Waldverjüngung.»
FERS Stiftung
Die Medien- und Unternehmungsförderungsstiftung FERS hat ihre Wurzeln in der Zeitungs- und Medienbranche. Die Genossenschaft Monsilva, die heute zur Stiftung gehört, besass einst grosse Waldflächen, um die Papierproduktion für ihre Zeitungen sicherzustellen. Diese Wälder sind nicht nur ein Teil der wirtschaftlichen Vergangenheit, sondern stehen auch für die Entstehungsgeschichte der Stiftung — wie sich auch in ihrem Logo zeigt.
«Mit der Übertragung der Pflege unserer Wälder an die Bildungswerkstatt Bergwald hat unser Stiftungsrat ein doppeltes Ziel erreicht: Einerseits haben wir die Gewissheit, dass unsere Wälder professionell betreut und gepflegt werden. Andererseits stellen wir sie Schulklassen, Lernenden und Erwachsenen für Waldprojektwochen und Teameinätzen zur Verfügung, damit den
Teilnehmenden durch eigenes, von Fachleuten begleitetes Handeln die Bedeutung und die Funktion des Waldes nähergebracht wird.»
Guido Albisetti, Stiftungsratspräsident FERS