Reto Käsel Iten, Kurs- und Gruppenleiter seit 1998
«Seit meiner ersten Woche bei der Bildungswerkstatt 1998 begeistert mich die Idee, mit Jugendlichen im Wald etwas Sinnvolles und Verbindendes zu schaffen. Diese Begeisterung ist bis heute geblieben. In diesen 27 Jahren hat sich einiges verändert: Wir sind als Organisation gewachsen und die Strukturen sind professioneller geworden. Aber auch die Ansprüche seitens Kunden sind gestiegen: Flexibilität ist gefordert, ohne unsere Grundwerte aufzugeben.
Geblieben ist über all die Jahre die Wirkung, die diese Wochen entfalten. Die Jugendlichen erleben, was sie gemeinsam erreichen können. Manchmal sprechen mich Jahre später ehemalige Teilnehmende an und erzählen mir, wie unvergesslich die Waldprojektwoche für sie war – solche Momente sind mein Lohn und meine Motivation.
Die Arbeit fordert mich körperlich und mental. Die Jugendlichen ein kurzes Stück auf ihrem Weg begleiten zu dürfen ist aber eine enorme Bereicherung für mich. Und so denke ich heute noch nicht ans Aufhören.»
Calvin Leibinger, Teilnehmer Waldprojektwoche 2010
«Ich erinnere mich noch gut an dieses eindrückliche Gefühl am Ende der Waldprojektwoche: Dieser Stolz auf die eigene Arbeit. Bäume fällen, eine Brücke bauen – das war ein starker Kontrast zur Schule, wo vieles abstrakt bleibt. Während unserem Lager habe ich eine grosse Selbstwirksamkeit gespürt, die mich bleibend beeindruckt hat.
Auch die Atmosphäre im Lager war besonders: Die Leitenden gaben uns eine Richtung vor, jedoch ohne starre Hierarchien. Ich erinnere mich an viel Humor – und gleichzeitig war uns die Bedeutung unserer Arbeit sehr bewusst. Wir erhielten viel Verantwortung anvertraut und ich denke, das hat uns wachsen lassen.
Für einige war diese Woche sogar richtungsweisend: Ein Klassenkamerad fand hier seine Berufung und auch mir hat die Arbeit sehr gefallen; so wurde ich dann Forstwart. In dieser Woche ging es nicht nur um die Arbeit, sondern um ein Eintauchen in eine Welt fernab des Schulalltags – dieses eindrückliche Erlebnis wünsche ich allen Jugendlichen!»
Bernhard Egli, Lehrer Sekundarschule Gelterkinden (BL)
«Warum ich seit 15 Jahren mit meinen Klassen Waldprojektwochen durchführe? Weil die Jugendlichen hier etwas erleben, das ihnen im digitalen und kopflastigen Schulalltag fehlt: Sie sehen am Ende der Woche, was sie mit ihren eigenen Händen geschaffen haben – und das hinterlässt Spuren.
Lernen bedeutet für mich auch, durchzuhalten und nicht zu schnell aufzugeben. In den Waldprojektwochen sind die Jugendlichen müde, sie kämpfen gegen Lustlosigkeit und kommen an ihre Grenzen – und dann merken sie: Ich kann mehr, als ich dachte.
Einige entdecken ihre praktischen Stärken, andere gewinnen Selbstvertrauen und wieder andere finden vielleicht sogar ihren Traumberuf darin. Als Lehrer erlebe ich meine Schüler:innen von einer neuen Seite: Wer übernimmt Verantwortung? Wer hilft, wenn es schwierig wird?
Diese Wochen bringen wichtige Impulse in unsere Klasse und in das Leben der Jugendlichen – und nicht zuletzt auch in meines.»